Donnerstag, 19. Februar 2015
Wir laufen aneinander vorbei und keiner sagt ein Wort
Wir liefen aneinander vorbei, schauten uns tief in die Augen, sahen hinter die Maske des Anderen. In unseren Blicken verbargen sich viele Gefühle, Sehnsucht, Verzweiflung, Trauer. Aber vor allem waren sie erfüllt von Liebe. Trotzdem sprachen wir kein Wort miteinander. Wir taten so, als würden wir uns nicht kennen. Da wir Angst hatten. Vor der Gesellschaft. Die, vorschrieb was vernünftig ist, was normal ist.
Sah jedoch niemand hin. Warf ich ihm Blicke zu. Oder spürte ich seine Blicke auf mir. In diesen Moment konnten wir nicht verbergen, wonach unser Herz verlangt. Viel zu kurz sind diese Moment jedoch. Viel zu unausreichend.
Wieder einmal war einer dieser Momente und ich versinke in seinen schokobraunen Augen. In seinen Augen lese ich plötzlich eine Entschuldigung und weiß das meine mich verraten haben. Das sie meinen innersten Wunsch preisgegeben haben. Ihm nahe zu sein. Wirklich Nahe. Nicht wie jetzt nur wenige Schritte von ihm getrennt zu sein und doch eine undurchdringliche Mauer aus unausgesprochenen Gedanken zwischen uns zu haben.
Rasch senke ich meinen Blick, als ich bemerke das ich wenige Zentimeter auf ihn zugegangen war. Ich wollte ihn nicht verlieren. Er wollte mich nicht verlieren, dass wusste ich. Und doch waren wir genau dabei.