Freitag, 13. März 2015
Mittelalterliche Liebe unter den gleichen Sternen wie heute.
Spätes 17tes Jahrhundert. Er kommt nach langer Reise wieder nach Hause uns sieht wie seine Frau einem anderen etwas zuflüstert. Er würd augenblicklich eifersüchtig und bildet sich mehr ein, als geschieht. Wutentbrannt stellt er seine Frau Zuhause zur Rede und droht ihr mit dem Tod.
Sie: >>Soll ich erst den Tod sterben um dir meine Liebe wahrlich zu beweisen?<<
Er: >>Würd es mir doch reichen, nähmst du dein Blick von ihm.<<
Sie: >>Nicht ein Blick verschwand ich je an ihn, mein Liebster<<
Er: >>Du klingst so aufrichtig mein Weib, doch vernehmen meine Ohren jeden Sonnenaufgang deine Gebete um ihn.<<
Sie: >>Du irrst, mein Herz gehört nur dir und bete ich nur um dich.<<
Er: >>Würd dein Herz wahrlich mir allein gehören, würdest du es mir beweisen.<<
Sie: >>Ist mein Wort dir nicht genug, Liebster?<<
Er: >>Nicht solang dein Aug´ was anderes berichtet.<<
Sie: >>Liebster, mein Liebster, glaub doch meinem Worte. Ist mein Herz, meine Liebe dir gewiss und mein Aug´ folgt nur deinem Antlitz, weil es das was ich begehre.<<



Montag, 9. März 2015
Worte können verletzten. Schweigen töten.
Sie schaut zu ihm hinüber. Kurze zeit später bemerkt er ihren Blick. Sie senkt den Blick, würd rot. Jetzt beobachtet er sie. Sieht wie ihre Wangen sich rot färben. Jedoch stört es ihn nicht. Ihre Blicke.
Plötzlich schaut sie wieder auf. Er senkt den Blick. Sie beobachtet ihn. Das Spiel beginnt wieder von vorn.
Keiner von beiden bricht die Barriere zwischen ihnen. Die Mauer aus Stille und Angst. Die Mauer lässt nicht mehr zu als heimliche Blicke und versteckte, verdrängte Gedankengänge.
Wer hat diese Mauer errichtet? Sie selbst. Müssten sie doch nur ein Wort sagen und die Mauer würde einbrechen. Doch sie schweigt, weil sie Angst davor hat etwas falsches zu sagen. Er schweigt, weil er Angst hat, dass sie ihn zurück weißt. Beide Ängste unbegründet.
Doch wissen sie es nicht. weil sie beide nicht Gedanken lesen können und sie nicht den Mut haben den Mund zu öffnen. Wird sie das, alles kosten was sie haben könnten?



Mittwoch, 25. Februar 2015
Meine Droge bist du
Ich werde meinen Mund nicht öffnen, aus Angst. Aus Angst, was herausfließen würde. Wären es Tränen? Schreie? Aus Angst, dass mein Mundwerk mich verraten würde, dass ich erzählen könnte was passiert ist und ihn dadurch nochmehr verlieren würde. Das sich die Ignoranz in seinen Augen in Verachtung verwandeln könnte.
Deshalb schweige ich. Deshalb senke ich den Blick. Auch wenn es mich beinahe zerstört, weil mich selbst meine Augen verraten könnten. Und ich lüge. Ich lüge bei der Frage >wie es mir geht?<, denn wer, der diese Frage stellt, weill die Antwort wissen. Ich lüge sobald ich den Mund aufmache, erzähle immer das gleiche, dass es mir gut ginge, dass nichts los sei. Ich ziehe meine Mundwinkel nach oben und setzte ein Lächeln in mein Gesicht.
Obwohl ich am liebsten schreien würde, weinen und einfach vergessen. Doch ich kann nicht vergessen was du mir angetan hast. Du hast mein Herz, das ich dir so naiv angeboten habe, genommen und auf dem Boden zersplittern lassen. Dort blieben die roten Glasscherben, die an Blut erinnern, liegen.
Doch reicht ein Blick, ein Wort oder deine bloße Nähe und ich bin dir wieder untergeben.



Montag, 23. Februar 2015
Stundenlang warten, dass er Online kommt und dann nichts schreiben.
Sie starrt auf seinen Namen bei Whats App. Das letzte Mal Online 8:55. Das war vor genau 9 Stunden und 28 Minuten. Nein, verrückt war sie nicht. Wann er wohl das nächste mal Online kommen würde?
Ungeduldig trommelt sie mit ihren Fingern auf ihrem Handy herum. Sollte sie ihn anschreiben? Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Das käme rüber als wäre sie auf ihn fixiert. Aber wenn es nur ein einfaches >Hey< wäre? Wer weiß was er sich darauf einbildete. Also auch nein.
Ein neuer Blick auf die Uhr. Drei Minuten waren vergangen. Was wenn er heute gar nicht mehr Online käme? Eine weitere Minute verstrich. Immer noch war er nicht Online gekommen. Vielleicht wartet er ja auch drauf das jemand ihn anschreibt. Ihre Finger fliegen über die Tastatur. >Hey, wie gehts dir.< Stop, so konnte sie das doch nicht abschicken. Schneller als die Worte erschienen waren, löscht sie sie wieder. Sie sollte warten, dass er sie anschreibt. Wie spät war es eigentlich. 18:32. Wann war er zuletzt Online gewesen. Mist, es ladet nicht.
Und dann ein winziger erfreuter Aufschrei. Neben seinem Namen stand das er online ist. Aber warum schrieb er ihr nicht? Wahrscheinlich schaute er auf die anderen Nachrichten die er hatte. Und wenn er ihr doch nicht schreiben würde? Sie sollte ihn anschreiben. Nein, sollte sie nicht. Was wenn sie ihn nerven würde. Was wenn er sich freuen würde. Erneut schaut sie neben seinen Namen.
Zuletzt Online 18.33. Er war wieder Offline. Keine Nachricht von ihm. Sie hätte ihn anschreiben sollen. Oder doch nicht?



Donnerstag, 19. Februar 2015
Wir laufen aneinander vorbei und keiner sagt ein Wort
Wir liefen aneinander vorbei, schauten uns tief in die Augen, sahen hinter die Maske des Anderen. In unseren Blicken verbargen sich viele Gefühle, Sehnsucht, Verzweiflung, Trauer. Aber vor allem waren sie erfüllt von Liebe. Trotzdem sprachen wir kein Wort miteinander. Wir taten so, als würden wir uns nicht kennen. Da wir Angst hatten. Vor der Gesellschaft. Die, vorschrieb was vernünftig ist, was normal ist.
Sah jedoch niemand hin. Warf ich ihm Blicke zu. Oder spürte ich seine Blicke auf mir. In diesen Moment konnten wir nicht verbergen, wonach unser Herz verlangt. Viel zu kurz sind diese Moment jedoch. Viel zu unausreichend.
Wieder einmal war einer dieser Momente und ich versinke in seinen schokobraunen Augen. In seinen Augen lese ich plötzlich eine Entschuldigung und weiß das meine mich verraten haben. Das sie meinen innersten Wunsch preisgegeben haben. Ihm nahe zu sein. Wirklich Nahe. Nicht wie jetzt nur wenige Schritte von ihm getrennt zu sein und doch eine undurchdringliche Mauer aus unausgesprochenen Gedanken zwischen uns zu haben.
Rasch senke ich meinen Blick, als ich bemerke das ich wenige Zentimeter auf ihn zugegangen war. Ich wollte ihn nicht verlieren. Er wollte mich nicht verlieren, dass wusste ich. Und doch waren wir genau dabei.