Montag, 23. Februar 2015
Stundenlang warten, dass er Online kommt und dann nichts schreiben.
Sie starrt auf seinen Namen bei Whats App. Das letzte Mal Online 8:55. Das war vor genau 9 Stunden und 28 Minuten. Nein, verrückt war sie nicht. Wann er wohl das nächste mal Online kommen würde?
Ungeduldig trommelt sie mit ihren Fingern auf ihrem Handy herum. Sollte sie ihn anschreiben? Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Das käme rüber als wäre sie auf ihn fixiert. Aber wenn es nur ein einfaches >Hey< wäre? Wer weiß was er sich darauf einbildete. Also auch nein.
Ein neuer Blick auf die Uhr. Drei Minuten waren vergangen. Was wenn er heute gar nicht mehr Online käme? Eine weitere Minute verstrich. Immer noch war er nicht Online gekommen. Vielleicht wartet er ja auch drauf das jemand ihn anschreibt. Ihre Finger fliegen über die Tastatur. >Hey, wie gehts dir.< Stop, so konnte sie das doch nicht abschicken. Schneller als die Worte erschienen waren, löscht sie sie wieder. Sie sollte warten, dass er sie anschreibt. Wie spät war es eigentlich. 18:32. Wann war er zuletzt Online gewesen. Mist, es ladet nicht.
Und dann ein winziger erfreuter Aufschrei. Neben seinem Namen stand das er online ist. Aber warum schrieb er ihr nicht? Wahrscheinlich schaute er auf die anderen Nachrichten die er hatte. Und wenn er ihr doch nicht schreiben würde? Sie sollte ihn anschreiben. Nein, sollte sie nicht. Was wenn sie ihn nerven würde. Was wenn er sich freuen würde. Erneut schaut sie neben seinen Namen.
Zuletzt Online 18.33. Er war wieder Offline. Keine Nachricht von ihm. Sie hätte ihn anschreiben sollen. Oder doch nicht?



Donnerstag, 19. Februar 2015
Wir laufen aneinander vorbei und keiner sagt ein Wort
Wir liefen aneinander vorbei, schauten uns tief in die Augen, sahen hinter die Maske des Anderen. In unseren Blicken verbargen sich viele Gefühle, Sehnsucht, Verzweiflung, Trauer. Aber vor allem waren sie erfüllt von Liebe. Trotzdem sprachen wir kein Wort miteinander. Wir taten so, als würden wir uns nicht kennen. Da wir Angst hatten. Vor der Gesellschaft. Die, vorschrieb was vernünftig ist, was normal ist.
Sah jedoch niemand hin. Warf ich ihm Blicke zu. Oder spürte ich seine Blicke auf mir. In diesen Moment konnten wir nicht verbergen, wonach unser Herz verlangt. Viel zu kurz sind diese Moment jedoch. Viel zu unausreichend.
Wieder einmal war einer dieser Momente und ich versinke in seinen schokobraunen Augen. In seinen Augen lese ich plötzlich eine Entschuldigung und weiß das meine mich verraten haben. Das sie meinen innersten Wunsch preisgegeben haben. Ihm nahe zu sein. Wirklich Nahe. Nicht wie jetzt nur wenige Schritte von ihm getrennt zu sein und doch eine undurchdringliche Mauer aus unausgesprochenen Gedanken zwischen uns zu haben.
Rasch senke ich meinen Blick, als ich bemerke das ich wenige Zentimeter auf ihn zugegangen war. Ich wollte ihn nicht verlieren. Er wollte mich nicht verlieren, dass wusste ich. Und doch waren wir genau dabei.